Rollifahrer! Gefahr für Hipster-Emanzen?
Eine Szene im urbanen Biotop
Heute im urbanen Biotop unserer durch und durch stark entwickelten Großstadtgesellschaft haben wir eine Szene beobachtet, die nicht nur tiefgreifende Fragen zur sozialen Interaktion aufwirft, sondern auch die drängende Frage nach der wahren Bedeutung von Selbstverwirklichung im Kontext dieser verschissenen Hipster-Kultur. Es geht dabei um das Wesentliche – das Ausleben einer vollkommen unnötigen Selbstverwirklichung, die der Gesellschaft keinerlei Nutzen bringt. Willkommen im argen Universum der Hipster-Emanzen!
Das Drama im Eiscafé – der Anfang
Der Schauplatz ist ein Straßen-Eiscafé, ein Ort, der förmlich nach Avocado-Toast, Soja-Latte und kackhässlichen wagenradgroßen Oma-Brillen schreit. Unsere Protagonistin des Tages, eine selbstgefällig einen angeblich modernen Dutt tragende Hipster-Emanze, thront auf einem politisch korrekt ausgewählten Sitzplatz mit exzellenter Sicht auf das bunte Treiben. Der perfekte Ort, um sich über das primitive Gehabe der „wirklich vollkommen unterentwickelten“ und in ihren Augen „affenähnlichen“ Mitbürger:innen zu erheben. Plötzlich hatte sie in ihrer fotzigen Arroganz das Warten auf ihre Bestellung satt. Entweder, weil sie sich endlich dem unendlich wertvollen Scrolling durch die neusten TikTok-Trends hingeben wollte, oder weil sie zum gendergerechten Veggi-Yoga-Zumba mit Chia-Samenstuhlkreis wollte? Keine Ahnung, wer will’s wissen? Scheißegal, was so eine Bitch will.
Das Drama im Eiscafé – die Begegnung
In ihrer Flucht vor der drohenden Irrelevanz und der Hoffnung, keine Sekunde ihrer kostbaren, selbstverwirklichenden Zeit zu verschwenden, übergeht sie nonchalant einen älteren Menschen im Rollstuhl. Man könnte meinen, dass sie zumindest einen Hauch von Aufmerksamkeit auf das Geschehen um sich herum richten würde, doch weit gefehlt! Dass sie beinahe in Mr. Rolliroll hineinläuft und er, um auszuweichen, fast ein kleines Kind überfährt, ist in ihrem argen Kosmos von Null Bedeutung. Selbstverständlich kann das nicht ihre Schuld sein. Warum sollte sie sich auch um Menschen kümmern, die es nicht schaffen, ihre Kackstelzen zu benutzen, oder um Kinder, die nicht aus ihrem Genitalkonstrukt gepresst wurden?
Sie hat nämlich echt Wichtiges zu tun: Dem lahmarschigen Personal vom Eiscafé klarzumachen, wie cringe das bitte ist, mehr als 2 Minuten warten zu müssen! TikTok wartet und was sollen die anderen Hipsterftzn beim Veggi-Yoga-Zumba mit Chia-Samenstuhlkreis denken, wenn sie zu spät kommt!
Das Drama im Eiscafé – die Eskalation
Die darauffolgende Konfrontation mit den zeugungs- und aufzuchtsverantwortlichen des Kindes führt nur zu einer unvermeidlichen weiteren Explosion ihrer sprachlichen Eleganz. In einer Mischung aus Maulkot und Verachtung, die nur eine Hipster-Emanze aufbringen kann, entlädt sie ein Feuerwerk der verbalen Oberzuargigkeit: „Squee! Goofy, wie Side eye. Alter, geht’s noch? I’m so rizz und ihr so? Du Basic Bitch – so lost und NPC! Ich so, slay + nice…“ Und als krönender Abschluss, mit einem verächtlichen Blick auf Mr. Rolliroll: „Darf er so?“ – Ein knallhartes Statement in einer Welt, die sich nur um sie und ihren Dutt dreht.
Das Drama im Eiscafé – die Huldigung
Mit der Gewissheit, dass sie das einzig Richtige getan hat und das ganze Pack um sie herum sterben gehen soll, stelzt sie, über den Dingen schwebend, davon. Natürlich nicht ohne ihr Smartphone zu zücken und ein TikTok-Video zu starten, um allen zu zeigen, dass „sie allen ihren Rizz gezeigt hat, denn alle gehören ihr.“
Das Drama im Eiscafé – die Endlösung?
Ob Malte oder Lisa, markenklamottenbekleidet und wohlstandsverwahrlost, den Dutt und das Smartphone als stolzes Symbol ihrer eigenen Nutzlosigkeit und Zeichen ihres Seins als Idioten ohne jeden Wert hoch erhoben; seien sie von uns gehuldigt. Seien sie von uns verehrt, verherrlicht und vergöttert. Was anderes bleibt ja nicht, auch wenn der Onkel aus Österreich eigentlich bessere Lösungen für sie erdacht hatte. Aber daran denken wir ja gar nicht…
Dieser Blog wird freundlich unterstützt von
© der arge blog, noi weisch